WERBUNG HAT DEZIBEL
Wie Sie den Lautstärke-Regler Ihrer Be-Werbung richtig einstellen...


In der Werbung gibts einen weiteren, wichtigen Begriff, nämlich den der Lautstärke. Werbung flüstert, redet laut, schreit oder brüllt. Die Sache ist eigentlich einfach: Die BILD- und BLICK-Zeitung etwa brüllen in kurzen Wörtern und riesigen Lettern ihre Schlagzeilen in die Welt hinaus. Die ausgehängten Plakate erschlagen uns fast und wir müssen hinschauen und täglich erfahren, wer wen wieder wie grausam umgebracht hat. In den anspruchsvolleren Zeitungen, etwa der Zürcher NZZ oder der Frankfurter FAZ, sind die Titel sehr viel dezenter und ausführlicher, die Lettern viel kleiner. Alles klar?

Das ist die Lautstärke einer Werbebotschaft. Auch Ihre BeWerbung hat Dezibel. Reden Sie in Ihrer BeWerbung mit einem cleveren Personalmenschen laut, deutlich und bestimmt genug, sodass Ihre Werbebotschaft ankommt, ja nicht zu leise, aber brüllen Sie ihn auch nicht an.

Schweizer und Frauen haben eher Tendenz, zu leise zu reden, auf Understatement zu machen oder überhaupt nichts zu sagen. In deutschen Landen neigt man – entschuldigen Sie den Vergleich, aber er beruht auf Erfahrung – eher zu Techno-Party-Lautstärke. Beides ist falsch. Schweizer und Frauen, Ihr dürft deutlich aufdrehen, damit man euch überhaupt hört!

Wie Sie den Regler richtig einstellen

Testen Sie Ihre BeWerbung bei Bekannten, Freunden, Partnern und fragen Sie, wie die Botschaft rüberkommt. Testen Sie bei verschiedenen Personen: Wenn alle sagen, “Das tönt arrogant und aufgesetzt”, dann sind Sie sicher zu laut. Wenn alle sagen “Das ist nett!”, dann sind Sie ganz sicher zu leise.

Vorsicht vor billiger Effekthascherei: Werbung wirkt dann am intensivsten, wenn der verwendete Effekt Sinn macht und die Lautstärke laut genug, aber nicht zu laut ist für die Zielgruppe.

Erinnern Sie sich etwa an die Levi's-Reklame, in der ein obercooler Plastik-Cowboy mit dämlichem Pepsodent-Grinsen eine ebenso dämliche Plastik-Blondine vom Dach eines brennenden Hauses rettet, indem er sich die starken Jeans auszieht (was die Blonde noch mehr umhaut als die lodernden Flammen ringsherum, logo!), das Ding um das Telefonkabel wickelt und mitsamt dem betörten Blondie rüberrutscht zum anderen Haus. Da ist der Effekt grandios verbunden mit der Aussage, dass Levi's nun mal die haltbarsten Jeans für die heissesten Typen herstellt. Viel Schall und Rauch, aber keineswegs billig, denn die Kernaussage kommt rüber.

Werbung geht jedoch ganz daneben, wenn nur noch lauter Effekt und keine Aussage mehr da ist. Eine sehr poppige, erfolgreiche, trendige Schweizer Uhrenfirma, die unerkannt bleiben soll, erhielt ein Paket, in dem ein He-Man von Mattel lag – Sie kennen diese nichtsnutzigen Plastik-Muskelprotzen, mit denen Leute ihre Kinder zum Spielen verdonnern. Das Unding hatte ein Schildchen um den Hals “I am your He-Man. Ich bin Euer Mann” plus Name, Adresse und Telephon. Ende.

Das ist billig und deutlich zu laut, es fehlt der Zusammenhang, die Information. Es ist einfach nur eine Knall-Idee, und zudem eine geschmacklose. Vermeiden Sie solche Spässe! Zwischen gewitztem Humor und dümmlichem Schwank besteht ein himmelhoher Unterschied. Die BeWerbung ging auch schief, der He-Man wurde retourniert und sein Alter Ego weinte gar barbie-püppchen-mässig bitterlich. Lobenswert ist aber auf jeden Fall der Mut, auch mal was ganz Queres zu versuchen.

Und jetzt gehts zur Sache, d.h. ins eigentliche BeWerbungsgeschäft. Schauen wir uns als erstes die BeWerbungsunterlagen an: Das Anschreiben, den Lebenslauf (CV, Werdegang oder wie Sie es nennen wollen), das Dossier (Zeugnisse, Atteste, Diplome) und die ganze Verpackung.

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